
Besondere Techniken
Nicht nur Papier und Elfenbein wurden als Malgrund genutzt. Um eine größtmögliche Wirkung in dem kleinen Format zu erzeugen, entwickelten Miniaturmaler sehr spezielle Techniken.

Bei der Emailmalerei wird eine Metalltafel mit weißem Grundemail beschichtet und danach bemalt. Die Farben werden im Ofen gehärtet. (Johann Friedrich Ardin: Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz, um 1710, Inv. Nr.: 10050)
Seltener als Papier und Pergament wurde auch weißer Stein als Bildträger genutzt. Entscheidend für die Wasserfarbenmalerei war eine möglichst glatte Oberfläche. Eine Sondertechnik stellen Emailminiaturen dar: Auf einer bombierten Kupfertafel wurde eine etwa einen Millimeter Dicke, weiße Emailschicht aufgetragen und fein geschliffen. Die Malerei führte man anschließend mit speziellen Pigmenten aus, die durch mehrere Brandgänge unlöslich auf dem Grundemail fixiert wurden. Die rückseitige Emailschicht sollte ebenso wie die bombierte Kupfertafel verhindern, dass sich der Bildträger beim Brand verformte.

Durch die Verklebung mit dem gewölbten Glas wirken Fixé-Miniaturen besonders farbintensiv. (Christian Van Pol: Blumenstillleben mit Vase und Buch, spätes 18. Jahrhundert, Inv. Nr.: 10590)
Bei der von Arnaud Vincent de Montpetit (1713-1800) in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verfeinerten Technik der so genannten eludorischen oder „Fixe-sous-verre“-Miniaturen wurde die Malerei in Ölfarben (angeblich unter dünner Wasserschicht) auf feines Gewebe ausgeführt und die Malschicht anschließend mit wasserlöslichem Klebstoff (vermutlich tierischem Leim) auf die Rückseite eines bombierten Glases geklebt. Schließlich malte man kleinformatige Porträts auch in Öl auf Metall, was technisch der großformatigen