The Tansey Miniatures Foundation

The Tansey Miniatures Foundation

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Die Sammler

Die Sammler

Fast ein halbes Jahrhundert sammelte das deutsch-amerikanische Ehepaar Lieselotte und Ernest Tansey Bildnisminiaturen, und über diese Zeit wuchs eine hinsichtlich ihrer Qualität und ihres Umfangs einzigartige Sammlung.

Der Verbundenheit Lieselottes Tansey zu ihrer Heimatstadt Celle (Niedersachsen), wo beide bis zu ihrem Tode lebten, ist es zu verdanken, dass diese Sammlung heute im Bomann-Museum Celle zu sehen ist.

Angeregt durch einige Stücke, die sie von ihrer Mutter geerbt hatte, begann Lieselotte Tansey in den 1960er Jahren sich mit Miniaturen zu beschäftigen. Daraus entstand eine der größten und besten Sammlungen zur europäischen Miniaturmalerei. Ausschlaggebend dafür war zum einen die Tatsache, dass Lieselotte Tansey sich schon früh von einem Kreis internationaler Fachleute beraten ließ, zum anderen waren es der ihr eigene Geschmack und ein treffsicheres Qualitätsurteil. So zeichnet sich die Sammlung neben der Breite der vertretenen Länder, Künstler und Epochen besonders durch ihre ausgesprochen hohe künstlerische Qualität aus. Ihr zeitlicher Rahmen reicht vom späten 16. bis ins frühe 20. Jahrhundert, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf der Zeit des Rokoko, einer Epoche, die durch eine besonders elegante Inszenierung, Zartheit und Anmut sowie großes Raffinement in der Darstellung charakterisiert ist. Miniaturen aus dieser Zeit lagen der Sammlerin ganz besonders am Herzen.

Mit dieser Sammlung haben die Tanseys nicht nur einen wertvollen Fundus angelegt, aus dem noch Generationen werden schöpfen können, sondern sie haben auch die Möglichkeiten zu dessen Erschließung geschaffen. Mit großer Aufgeschlossenheit auch allen neuen medialen Präsentationsformen gegenüber förderten die Tanseys die konservatorische Betreuung der Sammlung, ihre kunstwissenschaftliche Bearbeitung sowie deren Dokumentation in einer eigens geschaffenen Datenbank, deren stets aktualisierte Daten über die Website der Stiftung abgerufen werden können. Parallel dazu wurde mit den kostbar ausgestatteten, seit 2012 zweisprachigen Katalogen auch das klassische Medium des Buches weitergeführt, so dass sich mit Abschluss aller Ausstellungen zugleich ein vollständiger Bestandskatalog ergeben wird. Auch die Ausstellungen selbst konnten dank der großzügigen Förderung der Eheleute Tansey auf konservatorisch und ausstellungstechnisch höchstem Niveau realisiert werden. Ihre ansprechende Präsentation ist in der heutigen Museumswelt, in der Miniaturen häufig ein Schattendasein fristen, noch immer außergewöhnlich. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Besucherraumes, in dem Nutzer in der stiftungseigenen Fachbibliothek zur internationalen Miniaturmalerei arbeiten und forschen können.

Ernest und Lieselotte Tansey

Ernest Tansey und Lieselotte Tansey von Rautenkranz

Über dieses Engagement hinaus förderte das Ehepaar Tansey das kulturelle und soziale Leben der Stadt Celle. Beide unterstützten wesentlich die Celler Tafel und tragen auch über ihren Tod hinaus mit einer sozialen Stiftung zum Allgemeinwohl bei. In den USA förderte Lieselotte Tansey eine nach ihr benannte und mit großem finanziellem Einsatz unterstützte Klinik zur Brustkrebsforschung und –bekämpfung („Lieselotte Tansey Breast Center“, New Orleans).
2001 wurde Lieselotte Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt Celle, im Sommer 2007 erhielt sie den Niedersächsischen Verdienstorden, 2009 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Celle.
Ernest Tansey starb 2014. Zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes Ernest ist nun Lieselotte Tansey kurz vor der Vollendung ihres 96. Lebensjahres gestorben. Bei steter Unterstützung durch ihren Mann war sie doch die treibende Kraft in der Geschichte dieser Sammlung und hat diese bis zuletzt vervollständigt.