Sophie Charlotte, Königin von Großbritannien und Irland, Kurfürstin, bzw. Königin von Hannover
Ernst Heinrich Abel
Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744-1818) heiratete 1761 Georg III., König von Großbritannien und Irland, ein Jahr nach dessen Thronbesteigung.
Großbritannien war seit 1714 in Personalunion mit dem welfischen Kurfürstentum Hannover verbunden. Die Hochzeit fand in der königlichen Kapelle des St. James' s Palace statt, zwei Wochen später wurden beide in der Westminster Abbey gekrönt. Wie häufig bei solchen aus dynastischen Gründen geschlossenen Ehen waren beide Ehepartner einander vorher nie begegnet – möglicherweise hatten sie Bildnisse voneinander auf Miniaturen gesehen. Diese waren der Zeit entsprechend häufig idealisiert. So ist von Sophie Charlotte überliefert, sie sei ausgesprochen hässlich gewesen. Die Ehe, die seit Ende der 1780er Jahre zunehmend von der schweren Geisteskrankheit des Königs überschattet war, war dennoch glücklich. Gemeinsam hatten beide fünfzehn Kinder. Nachdem Hannover nach dem Wiener Kongress 1814/15 in den Rang eines Königreichs erhoben worden war, trug Sophie Charlotte auch den Titel einer Königin von Hannover.
Die zwei Jahre nach der Hochzeit entstandene Miniatur zeigt ein herbes Gesicht mit hoher Stirn und einer kräftigen Nase.
1 Das blasse Kolorit ist mit feinen grüngrauen Punktschattierungen gemalt, auch die Details des Kleides sind äußerst fein wiedergegeben.
J. S. O.