Dame in blau-weißem Kleid

Vor einem Hintergrund, der auf der einen Seite mit Bäumen, auf der anderen Seite mit einer klassizistischen Vase auf einem Steinpodest gestaltet ist, stellte Dubourg eine junge Dame in einem weißen Kleid mit blauem Mieder dar. Das Blau wird wieder aufgenommen von dem Band, das ihr üppiges, gelocktes Haar zusammenhält, im Blau des Himmels sowie von den in Tupfen vor den Bäumen angedeuteten Pflanzen. Gesicht,¹ Kleidung und das offen getragene natürliche Haar geben der Porträtierten einen frischen und lebhaften Ausdruck. Das schlichte weiße Kleid mit dem blauen Mieder und die unbedeckten Unterarme lassen in ihr eine Person aus einfacheren Verhältnissen vermuten oder eine Dame, die sich gern - dem neuen Natürlichkeitsideal der Zeit entsprechend - den Anschein einer ländlichen Herkunft gab.
Die Anlage des Hintergrundes macht deutlich, dass er nicht nach der Realität gestaltet wurde. Bäume und Steinpodest sind kaum in eine Umgebung eingebunden, sondern wirken künstlich zusammengestellt und lassen ihre Herkunft aus dem Motivrepertoire des Künstlers offensichtlich werden.
J. S. O.