The Tansey Miniatures Foundation

The Tansey Miniatures Foundation

Friedrich, Markgraf von Brandenburg-Bayreuth (nach Pavona)

Deutsch

Die als Porträt des dänischen Grafen Christian Conrad Danneskiold-Laurvigen (1723-1783) in die Sammlung Tansey gekommene Miniatur konnte im Zuge der Recherchen als ein Bildnis des Markgrafen Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (1711-1763) identifiziert werden.1 Er trägt eine rote Uniformjacke mit Goldbordüren und einer Pelzverbrämung, das blaue Band, Kleinod und Ordensstern des dänischen Elefantenorden2 und den Johanniterorden am Hals.
Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth war in erster Ehe mit der ältesten Tochter König Friedrich Wilhelms I. in Preußen, Wilhelmine, verheiratet. Nach ihrem Tod heiratete er Sophie Karoline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel, die nach vierjähriger kinderloser Ehe starb. 1735 bestieg Friedrich den Thron und regierte im Sinne des aufgeklärten Absolutismus. Er war am Entstehen der ersten Freimaurerloge in Bayreuth beteiligt und gründete 1742 die Landesuniversität, die im folgenden Jahr nach Erlangen verlegt wurde. Unter der Herrschaft des musischen und gebildeten Markgrafen sind die das Bayreuther Stadtbild prägenden Bauten wie das prächtige Opernhaus entstanden sowie die Anlage Sanspareil und die Eremitage. Möglich war dies alles, weil es Friedrich gelungen war, sein Land aus den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Preußen und Österreich herauszuhalten, das er aber bei seinem Tod bis an die Grenze zum Bankrott überschuldet hatte.
J. S. O.

1 Die Identifizierung gelang Bernd Pappe durch Vergleich mit einem ehemals in der Sammlung Thurn und Taxis auf Schloss Emmeran, Regensburg, befindlichen Gemälde. Das mit »Reis, pinxit 1674« signierte Bild wurde verkauft bei Sotheby's Regensburg (19.10.1993, Nr. 3194). Es zeigt Markgraf Friedrich in identischer Weise bis auf den Umstand, dass sein linker Arm auf einem Tisch mit einer Krone ruht. Wir danken Peter Krückmann, München, für seinen Hinweis auf das Gemälde von Francesco Pavona sowie Karl Trefzer, Basel, für seine Bemühungen um die Identifizierung des Dargestellten. Das 1759 von Pavona gemalte Bild, nach dem die Miniatur kopiert wurde, befindet sich in der Graphischen Sammlung der Universität Erlangen (Inv.-Nr. 393). Vgl. Krückmann 2001, Tafel LII.
2 Das Gemälde von Pavona lässt den Orden zweifelsfrei erkennen.