Friedrich I., König von Schweden (nach Schröder)
Niklas Lafrensen d.Ä. (zugeschrieben)
Die in ihrer Farbigkeit hervorragend erhaltene Miniatur des schwedischen Königs Friedrich ist dem Miniaturisten Niklas Lafrensen d. Ä. (1698–1756) zugeschrieben und kopiert im Kleinformat ein Ölgemälde von Georg Engelhardt Schröder (1684–1750).1 Das Ganzkörperporträt zeigt Friedrich in hellblauem, prächtig besticktem Rock mit gleichfarbigen Seidenstrümpfen. Darüber trägt er den blauen, mit goldenen Kronen verzierten Königsmantel mit Hermelinkragen. Mit der Linken weist er auf die Krone, die zusammen mit den weiteren Reichsregalien – Reichsapfel und Zepter – auf einem roten Samtkissen liegt. Den Hintergrund nimmt zum größten Teil ein wallender dunkelroter Vorhang ein (vgl. auch Kat.-Nr. 2016-49).
Erbprinz Friedrich von Hessen-Kassel (1676–1751) wurde durch seine zweite Ehe mit der schwedischen Prinzessin Ulrika Eleonore, die er 1715 heiratete, zum König von Schweden und blieb der einzige Hesse auf dem Thron dieses Landes. Ulrika zog nach dem Tod ihres Bruders Karl XII. 1718 die Regierungsgewalt an sich, wurde 1719 zur Königin gewählt und dankte schließlich 1720 zugunsten ihres Gemahls ab, da sie eine Mitregentschaft ihres Mannes, wie sie es gewünscht hatte, nicht durchsetzen konnte.
Die prachtvolle Miniatur täuscht darüber hinweg, dass Friedrich letztlich ein einflussloser König blieb. Nach dem Tod seines Vaters, des Landgrafen Karl, 1730, wurde Friedrich auch Landgraf von Hessen-Kassel. Da er versprochen hatte, seine Aufgaben als schwedischer König vorrangig zu erfüllen, besuchte er seine hessischen Stammlande, wo sein Bruder als Statthalter fungierte, nur ein einziges Mal.
J. S. O.