Dame in weißem Kleid und Spitzenhaube mit blauen Bändern
Charles Antoine Claude Berny d'Ouville (zugeschrieben)
Die unbekannte Dame trägt ein reich gefälteltes Musselinkleid nach der Mode ihrer Zeit und eine Haube aus ebenso zartem, transparentem Stoff. Diese ist mit blauen Schleifen geschmückt, die im Gürtel ihre farbliche Entsprechung finden. Der Kopfschmuck rahmt das Gesicht herzförmig ein. Er sollte die Züge der Dame besonders lieblich erscheinen lassen, mag auf den heutigen Betrachter aber eher befremdlich wirken. Das hübsche Gesicht mutet eingeengt und überdekoriert an.
Das Bildnis wird Charles Antoine Claude Berny d’Ouville zugeschrieben, dessen Werke in der Gestaltung des Inkarnats und der Wiedergabe eines leicht verträumten Ausdrucks sehr ähnlich sind. Es stammt aus einer Schaffensphase, in der Berny es ablehnte, seine Stücke im Pariser Salon auszustellen. Nachdem er zwischen 1802 und 1814 regelmäßig Miniaturen eingereicht hatte, legte er danach eine fast zwanzigjährige Pause ein und nahm erst 1833 wieder an einer Kunstausstellung teil.
B. P.