Friedrich August II., Kurfürst von Sachsen, als König von Polen August III. (nach Silvestre)
Deutsch
Friedrich August II. (1696 -1763) ist hier dem Typus des barocken Herrscherbildes entsprechend in Rüstung und rotem, hermelingefüttertem Mantel dargestellt. Die voluminöse Allonge-Perrücke fällt in vielen Locken auf die Schultern und endet im Rücken in einer geknoteten Haarschleife. Das Porträt geht auf ein Staffeleibild Louis de Silvestres zurück, das um 1718 gemalt wurde und das den Herrscher bis zu den Knien zeigt.1 Die Miniatur ist sehr fein gemalt und gibt auch kleinste Details wieder. Dies mag erstaunen, wenn man bedenkt, dass Rosalba Carriera, die im frühen 18. Jahrhundert die Dresdner Miniaturmalerei stark beeinflusste, eine breite und freie Malweise bevorzugte.
Der Sohn Augusts des Starken ist hier ungefähr im Alter von 22 Jahren dargestellt. Bedeutende Ereignisse in seinem Leben waren in dieser Zeit sein öffentliches Bekenntnis zum katholischen Glauben in Wien (1717) und seine Heirat mit der Tochter Kaiser Josephs I., Maria Josepha (1719). Diese durch die klugen Vermittlungen seines Vaters erreichte Verbindung öffnete dem jungen Fürsten Zugang zu den höchsten Adelskreisen. Mit Maria Josepha, die eine weitaus stärkere und politisch interessiertere Persönlichkeit war als ihr Mann, hatte Friedrich August vierzehn Kinder.2
B. P.